Ungewöhnliche Plätze gibt es in Deutschland in Hülle und Fülle und es macht Spaß, diese nach und nach zu erkunden. Sie bestechen vor allem durch ihre Besonderheit und stechen aus der Masse hervor. Authentizität ist hier gefragt. Aber hauptsächlich stehen sie für Deutschland mit all seinen Facetten und geben sowohl den Einheimischen als auch den Touristen einen guten Einblick in die Geschichte des Landes, die dazugehörigen Menschen und ihr emsiges Schaffen.
Seid ihr nun neugierig geworden? Hier wird ein ganz besonderes Schmankerl vorgestellt.
Unvergleichlich und unvergessen
Dazu gehört auf jeden Fall das Heinz-Erhardt-Denkmal in Göttingen. Heinz Erhardt war unter den Komikern der 50er, 60er sowie der 70er Jahre einer der ganz Großen. Heutzutage würde man ihn eher als Comedian bezeichnen. Das vielseitige Talent war aber noch viel mehr: er war Komponist, Musiker, Schauspieler, Dichter, Kabarettist und vor allem war er Unterhaltungskünstler, ein Alleinunterhalter par excellence.
Er diente späteren Komikern wie Otto Waalkes als leuchtendes Vorbild. Besonders berühmt ist Heinz Erhardt für seine witzigen Wortspiele geworden wie: „das hüpfende Komma, ach nein, der springende Punkt“.
Das Heinz-Erhardt-Denkmal in Göttingen
Heinz Erhardt war neben seiner Tätigkeit als Kabarettist aber auch Schauspieler und hat unzählige Filme gedreht. Acht davon wurden in der ehemaligen Filmstadt Göttingen produziert. Zu Ehren dieses großen Künstlers steht seit 2003 auf dem Heinz-Erhardt-Platz am Weender Tor das Denkmal des Schauspielers.
Die Stele erinnert an seine Rolle in dem Film „Natürlich die Autofahrer“, in dem er den Verkehrspolizisten Eberhard Dobermann verkörpert. Gerade an ebendieser Stelle hatte Heinz Erhardt in dem Film den Verkehr geregelt. Die Stele ist etwa zwei Meter hoch und aus Plexiglas gearbeitet.
Heinz Erhardt thront nun mitten auf dem nach ihm benannten Platz in Göttingen und regelt für alle Zeiten den Verkehr.
Spannender Plot: gestohlen und am Straßenrand wiedergefunden
Allerdings mit einer Ausnahme, denn das Denkmal wurde im September 2019 von Unbekannten entführt. Vielleicht handelte es sich dabei um einen besonders großen Fan dieses legendären Komikers? Man weiß es nicht. Fakt ist, dass die Göttinger sehr traurig waren, als „ihr“ Heinz Erhardt plötzlich verschwunden und nur noch der leere Sockel auf dem Heinz-Erhardt-Platz zu sehen war.
Die über 20 Kilo wiegende Stele tauchte aber zum Glück nach drei Wochen wieder auf, als eine Spaziergängerin das beschädigte Denkmal praktisch im Straßengraben entdeckte. Die Stele wurde wieder Instand gesetzt und die Stadt Göttingen ließ es sich nicht nehmen, das Denkmal von Heinz Erhardt verbunden mit einem Festakt aufzustellen.
Wunderschönes & ungewöhnliches Göttingen
Göttingen liegt prächtig gelegen im südlichen Teil Niedersachsens und ist immer eine Reise wert. Die Universitätsstadt ist bekannt für ihre Kultur und ganz groß in Sachen Theater, Kunst und Musik. Es finden in Göttingen auch diverse Festivals wie das Jazz-, Literatur- oder das Popfestival statt.
Vor allem die historische Innenstadt mit seinen guterhaltenden Fachwerkhäusern und dem Alten Rathaus ist sehenswert. Die unzähligen Geschäfte, Cafés und Restaurants laden zu einem ausdehnten Bummel ein. In Sachen „ungewöhnliche Orte“ könnt ihr hier auch noch den äußerst interessanten Planetenweg erkunden oder bei der Erdbebenwarte ein echtes Erdbeben erleben.
Und als krönender Abschluss folgt das obligatorische Selfie vor dem ungewöhnlichsten Denkmal Göttingens – der Stele von Heinz Erhardt!
Adresse: Wo regelt Heinz Erhardt den Verkehr?
Das Heinz-Erhardt-Denkmal könnt ihr am Heinz-Erhardt-Platz in 37073 Göttingen bewundern.