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Das „Große Fass“ in Heidelberg

Das größte Holzfass der Welt

Das Heidelberger Fass zählt zu den Touristenattraktionen, die sich im berühmten Heidelberger Schloss befinden. Es handelt sich um ein riesiges Holzfass mit einem Fassungsvermögen von beinahe 220.000 Litern.

Das Heidelberger Fass als Vorratsspeicher

Jahr für Jahr strömen ca. 500.000 Besucher in das Heidelberger Schloss – Wahrzeichen der Stadt – um das Große Fass zu bestaunen.

Insgesamt gab es vier Fässer. Das erste, das die Bezeichnung „Johann-Casimir-Fass“ trug, wurde im Jahr 1591 gebaut. Aus welchen Gründen der Pfalzgraf den Bau anordnete, blieb bis heute unbekannt. Untergebracht wurde das Fass jedenfalls im Keller, um als Vorratsspeicher für Zehntwein aus der Pfalz zu dienen. Das erste Großfass konnte bis zu 130.000 Liter aufnehmen.

Im 30-jährigen Krieg ging das Große Fass verloren, da sein Holz für Feuer benötigt wurde. Im Jahr 1664 wurde das noch größere Karl-Ludwig-Fass aufgestellt. 1728 folgte das Karl-Philipp-Fass. Das letzte Fass, das noch in der Gegenwart als Zuschauerattraktion dient, war das Karl-Theodor-Fass von 1751 mit fast 222.000 Litern Fassungsvermögen.

Konstruiert wurde das neue Fass auf Geheiß von Kurfürst Karl Theodor, obwohl dieser sein Domizil bereits in Mannheim hatte.

Großes Fass Heidelberg
Bild: © José Luiz Bernardes Ribeiro

Der Hofnarr und das Fass

Eine bedeutende Rolle für das Heidelberger Fass spielte der Hofnarr Perkeo. Der kleinwüchsige Spaßmacher war auf Wunsch von Karl Theodor an den Hof von Heidelberg geholt worden. Dort erheiterte er die Bewohner und Gäste mit seinen Witzen. Außerdem galt er als überaus trinkfest. Es wurden verschiedene Geschichten darüber erzählt.

So soll Perkeo jeden Tag 15 Doppelflaschen Wein zu sich genommen haben, was 20 Liter am Tag gewesen wären. Dies wurde zumindest von dem französischen Literaten Victor Hugo berichtet. Um das ganze Fass mit seinen 221.726 Litern auszutrinken, wären 25 Jahre erforderlich gewesen.

In der Gegenwart gibt es von Perkeo, der im Alter von 33 Jahren verstarb, eine Holzfigur mit Bemalung im Heidelberger Schloss. Dabei hat er, direkt gegenüberstehend, das Große Fass im Blick und passt gut darauf auf.

Das größte Holzfass der Welt

Noch in der heutigen Zeit ist das Heidelberger Fass das größte Holzfass der Welt, in dem auch einst tatsächlich Wein eingelagert worden war. Vorgekommen ist dies aber wohl nur drei Mal. Ganz dicht war das Fass allerdings nie, was an seiner immensen Größe lag. Nach seiner Eintrocknung bringt es das Fass noch auf 219.000 Liter Fassungsvermögen.

Großes Fass Heidelberg
Bild: Ramessos / Public domain

War das Fass mit Wein gefüllt, wurde der köstliche Inhalt in Richtung angrenzenden Festsaal direkt weitergeleitet. Besucher können das Fass nicht nur von unten herab besichtigen. So ist auf der Oberseite des Fasses eine Plattform angebracht, die sich durch eine Treppe erreichen lässt. Nach Meinung der Schlossbetreiber sollen dort in der Vergangenheit Tänze stattgefunden haben.

Das imposante Holzfass beeindruckte auch Literaten und Dichter wie Heinreich Heine. So schrieb er, dass er einen Sarg anfertigen wolle, der noch umfangreicher sei als das Heidelberger Fass. Darin wollte er sämtliche Sorgen der Welt begraben.

Öffnungszeiten und Eintrittspreise

Der Schlosshof und das Große Fass sind das ganze Jahr über geöffnet. Von Montag bis Sonntag sowie an Feiertagen zwischen 8 und 18 Uhr. An Heiligabend und Silvester von 8 bis 14 Uhr. Am 25. Dezember ist geschlossen.

Ein Schlossticket für erwachsene Personen kostet 8 Euro. Der ermäßigte Preis liegt bei 4 Euro.

Adresse

Heidelberger Schloss, Schlosshof 1, 69117 Heidelberg

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Roman Kugge Deutschland mal anders

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