Was hat es mit den skurrilen Figuren am Freiburger Münster auf sich? Wasserspeier sieht man an einigen Kirchen. In Amiens, Straßburg und Reims, aber auch in Köln, Regensburg oder am Ulmer Münster. Nahezu jede berühmte Kirche ist mit prunkvollen Wasserspeiern verziert, doch die meisten dieser Figuren findet man am Freiburger Münster. Es sind exakt 91 Stück und die haben es in sich.
Ein Gruselkabinett tut sich auf
Ein Rundgang um das Freiburger Münster wird zu einem wahren Erlebnis, wenn man sich die Figuren einmal genauer ansieht. Das Gotteshaus mit dem wunderschönen Turm hat eine Menge gruseliger Figuren an der Fassade kleben.
Sie befinden sich in einer Höhe zwischen 12 und 48 Metern und blicken auf die Passanten hinab. Blickt man sich die Figuren einmal genauer an, so sehen sie etwas merkwürdig aus.
Eine Figur ist ein Totengerippe mit hervorquellenden Augen, eine Andere ist vorne Hund und hinten Fisch und eine andere Figur streckt die Zunge raus. Einer der Wasserspeier ist sogar weit über die Freiburger Stadtgrenzen hinaus bekannt, denn er streckt dem Besucher seinen blanken Hintern entgegen. Die Freiburger bezeichnen ihn nur als den „Hinternentblößer“.
Viele Mythen sind entstanden
Um einige der Figuren ranken sich bis heute viele Mythen. Die Figur mit dem entblößten Hinterteil würde dieses angeblich dem Erzbischof entgegenstrecken meinen viele Zeitgenossen.
Das ist jedoch unwahrscheinlich, weil der Erzbischof in die Stadt kam, nachdem die Figur bereits stand. Möglicherweise wollte ein Steinmetz seinem Ärger Luft machen, weil seine Bezahlung zu spät kam oder zu gering ausfiel.
Fakt ist, das man es heute nicht genau sagen kann. Die Freiburger lieben ihre gruseligen Wasserspeier und die Touristen bekommen die Augen nicht mehr zu. Einige der Figuren sind zu Stars in den sozialen Netzwerken geworden.
Die Figuren am Freiburger Münster erfüllen einen wichtigen Zweck
Das Mauerwerk des Freiburger Münsters ist sehr empfindlich und sollte schon damals vor dem Regen geschützt werden, damit keine teuren Reparaturen fällig werden. Das Wasser sammelt sich über Rinnen und wird von den Speiern in sicherer Entfernung angegeben.
Die Gestaltung der Wasserspeier ist einem Aberglauben aus dem Mittelalter geschuldet. Die Menschen vertraten damals die Ansicht, dass die Monster die bösen Geister vertreiben und diese sie deshalb nicht heimsuchen würden. Aus diesem Grund sind viele der Gestalten mit offenem Mund dargestellt.
Adresse: Wo kann man die Kreaturen sehen?
Die Wasserspeier und andere skurrile Figuren sind an der Kirche „Freiburger Münster“ am Münsterplatz in 79098 Freiburg im Breisgau zu sehen.