Wenn ihr nach Hamburg kommt, dann solltet ihr auf keinen Fall die Elbe und den Hafen verpassen. Und wenn ihr auf kuriose Weise Fernweh wie ein echter Seemann spüren wollt, dann solltet ihr Harrys Hafenbasar und Museum nicht versäumen.
Eine Kuriosität in der modernen Hafencity
Aber schön der Reihe nach: Hamburg ist schon seit ewigen Zeiten Hafenstadt. Generationen von Seeleuten sind von hier auf große Fahrt gegangen. Unzählige Frauen und Kinder warteten auf ihre Männer und Väter, oft Monate oder Jahre. So mancher kehrte nicht zurück und blieb auf See.
Heute geht alles viel schneller. Auf der Elbe kann man die großen „Pötte“ aus Fernost bestaunen, mit einer Barkasse durch die Hafenbecken schippern oder den Kreuzfahrtschiffen ganz nah kommen.
Im Hamburger Hafen liegen Modernes und Historisches eng beieinander. Die alte Speicherstadt beeindruckt mit von Wasser umgebenen Lagerhäusern aus rotem Backstein. Ein paar Schritte weiter beginnt die neu geschaffene Hafencity.
Die luxuriösen Gebäude sind zur ersten Adresse für Firmen und gehobenen Lebensstil geworden. Mittendrin der Traditionshafen mit alten Seglern und gemütlichen Dampfern. Dort an einem Ponton im Sandtorhafen liegt ein Unikum, der alte Schwimmkran Greif. Schon von weitem sind an Deck interessante Dinge zu erkennen.
Das ist er, Harrys Hafenbasar und Museum.
Was kann man in Harry Hafenbasar alles sehen?
Kommt man näher, wächst die Neugier. Dabei ahnt man noch gar nicht, was sich im Innern alles verbirgt. Die Menge und Vielfalt von Exponaten würde man dort nicht erwarten.
Tausende exotische und nautische Mitbringsel sind auf und unter Deck zu einer einmaligen Sammlung vereint. Vor mehr als 100 Jahren hat der alte Käpt’n Haase Kuriositäten aus aller Welt in seiner Kneipe ausgestellt. Auch sein Nachfolger war echter Seefahrer. Mit Unterstützung der Seeleute seiner Zeit erweiterte er die Sammlung mit interessanten Stücken von allen Kontinenten.
Jetzt ist der riesige Schatz in 33 Kammern im Bauch des restaurierten Schwimmkrans untergebracht. Das sind gut 200 m² Ausstellungsfläche, von denen kein Quadratzentimeter verschwendet wird.
Seeleute aus zwei Jahrhunderten haben Schätze aus fernen Ländern gesammelt. Sie zeugen von Abenteuern, die gerne in unglaubliche Geschichten verpackt wurden. Besonders die Kolonien in Afrika wurden oft angesteuert. Von dort stammen unzählige Masken, Statuen und Kunstgegenstände, die zum Teil eine schaurig-schöne Ausstrahlung haben.
Auch aus Asien und Südamerika brachten sie Götterfiguren, rituelle Gegenstände, sowie seltenen Tiere und Pflanzen mit. Alte nautische Ausrüstung von der Schiffsglocke bis zur Gallionsfigur war genauso beliebt und zierte so manches Wohnzimmer.
Für diese maritime Erbe wurde ein eigenes Wort geschaffen: Nautiquitäten. Die Voodoo-Figuren und Fetische haben noch immer eine unheimliche Ausstrahlung. Bei vielen Figuren kann man nur ahnen, was ihrem Schöpfer durch den Kopf ging. Die präparierten Tiere, vom ausgestopften Leoparden bis zu eingelegten Schlangen und Käfern sind stumme Zeugen aus vergangenen Tagen.
Kuriose Objekte der sieben Weltmeere sorgen für die absolute Reizüberflutung
Ein arktischer Eisbär ist ebenso vertreten, wie ein Affe aus dem Dschungel oder eine Giraffe aus der Savanne. Was in diesem Museum zu sehen ist, spiegelt die Vielfalt der gesamten Erde wieder: geschnitzte Figuren, Götterstatuen, alte Flinten und Werkzeuge, Masken mit echten Haaren, Krokodilzähne, Tierschädel, chinesische Drachen, echtes Seemannsgarn und Netze, ein Taucheranzug und jede Menge Meeresgetier versetzen den Besucher in eine andere Welt.
Jedes Sammlerstück hat seine eigene Geschichte. Erlebnisse von den sieben Weltmeeren und allen Kontinenten stecken in den kleinen und großen Schmuckstücken. Die Seeleute sind auf ihren Fahrten bis dahin unbekannten Völkern und Kulturen begegnet. Sie haben fremde Religionen kennengelernt und Tiere gesehen, die in der Heimat niemand kannte.
Etwas davon haben sie nach Hause transportieren. Besonders beliebt waren exotische Tiere, wie ausgestopfte Krokodile. Vieles wurde aus kunstvoll bearbeiteten Naturmaterialien, wie Zähnen, Hörnern oder edlen Hölzern hergestellt.
Diese Traditionen sind zum großen Teil inzwischen verschwunden und manche Kultur ist verloren gegangen. In diesem Museum ist noch etwas von den vergangenen Zeiten zu erleben.
In Harrys Hafenbasar könnt ihr diese Zeugen der Vergangenheit nicht nur sehen. Mehr noch: ihr könnt sogar Ausstellungstücke kaufen und mit nach Hause nehmen. Wenn ihr euch dann fühlt wie der alte Käpt‘n Haase und euren Gedanken freien Lauf lasst, könnte es passieren, dass euch das Fernweh packt.
Eintrittspreise und Öffnungszeiten
Den Besuch auf dem alten Schwimmkran solltet ihr zeitlich gut planen, damit ihr die Schätze auch wirklich bestaunen könnt. Geöffnet ist samstags, sonntags und an Feiertagen jeweils von 10 – 14 Uhr.
Der Eintritt ist für Kinder bis 5 Jahre frei, für Schüler bis 12 Jahre sind es 3 €, Erwachsene zahlen 5 €. Außerdem gibt es eine Familienkarte für 15 €. Sie gilt für zwei Erwachsene und bis zu vier Schüler.
Adresse: Wo liegt Harrys Hafenbasar?
Harry Hafenbasar liegt versteckt in den tiefen eines alten Bootes. Dieses liegt an einem Ponton im neuen stadtteil „Hafencity“. Die genaue Adresse lautet: Sandtorhafen, Ponton, Nr. 2, 20457 Hamburg.