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Das Stasimuseum in Berlin

Tiefe einblicke in den düsteren „Staatssicherheitsapparat“

Das Stasi-Museum in der Normannenstraße in Berlin Lichtenberg ist eine der Öffentlichkeit zugängliche Forschungs- und Gedenkstätte. Geschichtsinteressierte Besucher erhalten hier einen Eindruck über die Tätigkeit des Staatssicherheitsapparates der ehemaligen DDR, der jahrzehntelang ein engmaschiges Überwachungs- und Bespitzelungsnetz in der gesamten Bevölkerung betrieb.

Geschichte und Entstehung des Museums

Im Gebäude in der Normannenstraße war zunächst das für den Bezirk Lichtenberg zuständige Finanzamt untergebracht, bevor sich dort im Jahre 1961 die Staatssicherheit unter ihrem Minister Erich Mielke einquartierte. Der Gebäudekomplex wurde in den 70er Jahren erheblich ausgebaut. Selbst eine Kirche musste den Expansionsplänen des MfS (Ministerium für Staatssicherheit) weichen. Bis zum Mauerfall terrorisierte die Stasi von ihrer Basis aus das ganze Land und verbreitete mit ihrer Politik aus Einschüchterung, Erpressung und Bespitzelung Angst und Schrecken unter der eigenen Bevölkerung.

Stasimuseum Berlin
Abhörgeräte der Stasi – Bild: Fridolin freudenfett / CC BY-SA

Am 15. Januar 1990, gut zwei Monate nach der Wende, wurde das Gelände von Demonstranten in Beschlag genommen, welche ihrer Wut gegen das Symbol jahrelanger Unterdrückung freien Lauf ließen. Kurze Zeit später entstand aus dieser Bürgerbewegung die Antistalinistische Aktion Berlin-Normannenstraße e.V. (ASTAK), welche seither als Träger der Gedenkstätte fungiert und sich zum Ziel gesetzt hat, die zeitgeschichtlichen Dokumente aus dieser Zeit zu bewahren, der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und die Forschungsarbeit daran zu fördern.

Die Besetzung des Gebäudekomplexes war auch deshalb so entscheidend, weil dadurch ein großer Teil aller gesammelten Dokumente gesichert werden konnte, der ansonsten mit hoher Wahrscheinlichkeit der Vernichtung zugeführt worden wäre.

Die Ausstellungsstücke des Museums

Die Besucher gewinnen hier anhand der gezeigten Ausstellungsstücke einen tiefen Einblick in die Arbeitsweise der Stasi. So findet sich dort beispielsweise eine Vielzahl raffinierter, technischer Überwachungssysteme, mit denen die Bürger ausspioniert wurden. Auch der Einsatz und Betrieb von versteckten Fotoapparaten und Mikrophonen wird auf anschauliche Art und Weise vorgeführt.
Zudem werden die perfiden Methoden der Anwerbung von Mitarbeitern im Detail erklärt, welche die Zuhörer nicht selten sprachlos und erschüttert zurücklassen.

Die Dauerausstellung „Staatssicherheit in der SED-Diktatur“ offenbart in vielen erschreckenden Details die alltägliche Arbeit der Stasi und beschreibt explizit, wie das System der Überwachung und Einschüchterung genau funktionierte und warum es so effizient und erfolgreich sein konnte.

Zahlreiche Bild- und Tondokumente erzählen die Geschichten von Betroffenen, die selbst unter dem Schrecken des Stasi-Regimes gelitten haben und vermitteln so ein beklemmendes Bild des Lebens in einem Überwachungsstaat.

Herzstück der Gedenkstätte ist sicherlich das Büro von Erich Mielke, der über 30 Jahre lang das Ministerium mit eiserner Hand leitete. Am Interieur aus der damaligen Zeit wurde so gut wie nichts verändert. Schreibtische, Sessel, Aktenschränke und sonstige Einrichtungsgegenstände sind noch im Original vorhanden, so dass ein realistischer Einblick ins Innerste des einstigen Machtapparates entsteht und die Aura der Zentrale des Schreckens immer noch spürbar ist.

Eintrittspreise und Öffnungszeiten

Für Besucher ist das Museum Montag bis Freitag von 10-18 Uhr geöffnet. An Samstagen, Sonn- und Feiertagen sind Besuche von 11-18 Uhr möglich. Öffentliche Führungen werden täglich angeboten. Um 13 Uhr für deutschsprachige Besucher, um 15 Uhr für englischsprachige Gäste.

Die Eintrittspreise belaufen sich auf 8 Euro für Erwachsene und 3 Euro für Schüler. Studenten, Auszubildende, Rentner, Schwerbeschädigte und Arbeitssuchende erhalten ermäßigten Zutritt für 6 Euro.

Adresse

Normannenstraße 20/Haus 1, 10365 Berlin

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Roman Kugge Deutschland mal anders

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