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Ferropolis, die „Stadt aus Eisen“

Fünf riesige stählerne Maschinen bilden einen Freizeitpark der ungewöhnlichen Art

Ferropolis, die Stadt aus Eisen ist ein Industriemuseum und weitläufiges Veranstaltungsgelände östlich von Dessau in Sachsen-Anhalt. Auf dem Grundstück des ehemaligen Braunkohle Tagebaus Golpa-Nord bei Gräfenhainichen wurde im Juli 2000 diese „Stadt aus Eisen“ für Besucher eröffnet.

Das Areal befindet sich auf einer Halbinsel im Gremminer See, der durch die Flutung des Tagebaus entstanden ist. Die Anlage, die früher Teil des Bergbaureviers Bitterfeld war und bereits im Jahr 1991 stillgelegt wurde, gehört heute zum „Netzwerk der wichtigsten Standorte des industriellen Erbes Europas“ (ERIH), welches 1000 Objekte in mehr als 40 Ländern verbindet.

Was kann man in Ferropolis sehen?

Das Freilichtmuseum umfasst die 5 riesigen stählernen Maschinen, die bereits von weitem sichtbar sind und besonders bei Dunkelheit durch die Beleuchtung eine einzigartige Silhouette bieten.

Zu diesen Relikten einer vergangenen Epoche gehören mehrere Großbagger, die mit liebevollen Kosenamen wie Mad Max, Big Wheel, Mosquito oder Medusa benannt wurden.

Wenn ihr euch für Technik interessiert, besichtigt ihr Ferropolis am bestem im Rahmen einer Führung, bei der sowohl die Eimerketten- als auch die Raupensäulen Schwenkbagger erklärt werden und die originale Schaltwarte betreten wird. Bei vielen Besuchern ist die Ausstellung zur Geschichte des Bergbaus in der Region sehr beliebt.

Besonders die Fotos der Dörfer Golpa und Gremmin, welche Anfang der 1980er Jahre dem Braunkohle Abbau zum Opfer fielen, sind eine anschauliche Dokumentation für jedermann.

Was kann man in Ferropolis machen?

Monumentalmuseum und große Events

Ferropolis ist ein äußerst lebendiges und kein verstaubtes Museum, das zusätzlich eine Vielzahl von weiteren Attraktionen bietet. So finden in der Arena, die für bis zu 25.000 Zuschauer ausgerichtet ist, die unterschiedlichsten Veranstaltungen statt.

Konzerte berühmter Künstler und Events der verschiedensten Sportarten stehen hier regelmäßig auf dem Programm. Insbesondere möchte ich hier das Melt-Festival hervorheben, über das wir hier berichtet haben.

Ferropolis bietet außerdem ausreichend Platz für große Flohmärkte und sogar Motorsportfreunde kommen auf ihre Kosten. In regelmäßigen Abständen werden auf dem Gelände auch der „Museumstag“, der „Bergmannstag“ und der „Tag der Industriekultur“ gefeiert.

Tagebau-Romantik und Seestrände zum Abzuschalten

Ferropolis eignet sich aber auch einfach als spannender und attraktiver Freizeitpark für die ganze Familie. Es gibt einen schönen Spielplatz mit Klettergerüst, mechanischen Baggern und Rutschen für die Kleinen und einen Rundweg für Fahrradfahrer beziehungsweise Inline Skater.

Ihr könnt hier, wo früher grauer Arbeitsalltag herrschte, jetzt herrlich spazieren gehen und dabei das ganz eigene Flair aus Industrie und Natur genießen. Wer möchte, kann sich hier sogar trauen lassen, denn das Standesamt Gräfenhainichen unterhält auf dem Gelände der Stadt aus Eisen eine Nebenstelle.

In Zukunft soll außerdem der 560 ha große Gremminer See das Freizeitangebot der Region um einige Attraktionen ergänzen. An seinem Ufer sind zwei Badestellen und eine Marina geplant und Touren auf einem Ausflugsschiff sollen noch mehr Touristen in die Gegend ziehen.

Ferropolis in Sachsen-Anhalt ist mit Sicherheit ein außergewöhnliches Ziel, welches Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verbindet. Wenn ihr die Möglichkeit habt, eine der vielen Veranstaltungen an diesem Standort der Europäischen Route für Industriekultur zu erleben, wird euch das ganz spezielle Ambiente sicher faszinieren.

Und zu guter Letzt noch ein kleiner Tipp: Für die Eisenbahnfans unter euch kann bereits die Anreise mit den Museumszügen der ehemaligen Zschornewiker Kleinbahn zu einem tollen Erlebnis werden.

Adresse / Anfahrt: Wo liegt Ferropolis?

Das Ferropolis-Gelände erwartet euch in der Ferropolisstraße 1 in 06773 Gräfenhainichen. Zur besseren Orientierung: Gräfenhainichen liegt in etwa 120 südwestlich von Berlin und 60 Kilometer nördlich von Leipzig.

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