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Der Teufelsstein in Lübeck

Eine Statue als Dankeschön an den Teufel, der beim Bau der Kirche half - ohne es zu wissen

Wer hätte gedacht, dass nach dem Holstentor der meistfotografierte Ort von Lübeck ein Stein ist? Genauer gesagt handelt es sich dabei um den sogenannten Teufelsstein, der direkt an einer der Außenmauern der Marienkirche liegt und auf dem ein kleiner bronzener Teufel sitzt. Doch warum ist das eigentlich so?

Die Legende

Es ranken sich viele Legenden um diesen Stein, der erst 1999 seine Teufelsfigur erhielt. Durch Jahrhunderte der hauptsächlich mündlichen Überlieferung, unterscheiden sich die Versionen der Legende ein klein wenig. Neben dem Teufelsstein an der Marienkirche selbst, erzählt eine Tafel die Geschichte folgendermaßen: Als man die Grundmauern für die Marienkirche legte, kam der Teufel vorbei und erkundigte sich, was dort entstehe. Man erzählte ihm, man sei dabei ein Weinhaus zu errichten.

Der Teufel, der Laster und Sünde schon immer anziehend fand, legte begeistert selbst Hand beim Bau mit an und so soll die Kirche in Rekordzeit entstanden sein. Kurz vor Fertigstellung aber wurde dem Teufel auf einmal klar, dass er reingelegt worden war und, dass es sich statt um ein Weinhaus um ein Gotteshaus handelte.

Wutentbrannt soll er einen großen Steinbrocken herangetragen haben mit der Absicht, diesen auf die Kirche zu werfen und die bisherige Arbeit zunichte zu machen. Ein Geselle soll dem Teufel zugerufen haben und ihm versprochen haben, dass neben der Kirche doch noch ein Weinhaus gebaut werden soll. Tatsächlich lies der Teufel den Felsbrocken neben der Kirche fallen und man baute kurz darauf den Ratskeller neben der Marienkirche.

Die Skulptur

Während der Felsbrocken, den der Teufel laut der Legende fallen gelassen haben soll, seit Jahrhunderten an seinem heutigen Standort zu sehen ist, kam die kleine Bronzefigur des Teufels erst 1999 hinzu. Der Bildhauer Rolf Goerler fügte dem Lübecker Stadtbild mit seinem Werk eine Sehenswürdigkeit hinzu, die schnell an Beliebtheit gewann. Die Hörner der Bronzefigur schimmern heutzutage gold: viele Lübecker und Besucher berühren sie, weil das angeblich Glück bringen und den Teufel freundlich stimmen soll.

Was dem Teufelsstein tatsächlich zugrunde liegt

Man kann in den Lübecker Archiven keine eindeutige Antwort auf diese Frage finden , aber es wird vermutet, dass es sich bei den angeblichen Furchen der Krallen des Teufels im Teufelsstein um einen einfachen Riss handelt. Vermutlich war dieser Stein deshalb beim Bau der Marienkirche aussortiert worden und ohne Verwendung neben der Kirche hingelegt worden.

Adresse

Marienkirchhof 1, 23552 Lübeck

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Roman Kugge Deutschland mal anders

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