StartBayernMünchenDie Asamkirche in München

Die Asamkirche in München

Prunk und Ornamente bis zum Erbrechen.

Besuchern von München fällt sie sicher auf: Beim Shopping durch die Sendlinger Straße zwischen vielen Geschäften befindet sich die Asamkirche, deren reich verzierte Fassade buchstäblich ins Auge sticht. Innendrin wartet auf Bescuher so viel Prunk, dass man gar nicht weiß, wohin man blicken soll.

Die Geschichte der Kirche

Erbauer waren die Brüder Cosmas Damian und Egid Quirin Asam. Sie errichteten ab 1733 die Asam-Kirche, welche dem St.-Johann-Nepomuk geweiht war. Cosmas Asam war Freskomaler und Egid Asam Bildhauer und Stuckateur. Nachdem Egid Asam in der Sendlinger Straße einige Häuser erworben hatte, erschuf er dort sein eigenes Zuhause. Direkt daneben entstand die Asamkirche. Egid Asam konnte aus seinem Schlafzimmerfenster direkt auf den Hochaltar der Kirche blicken.

Der Legende nach wollten die Brüder Skulpturen mit dem Schiff transportieren. Sie gerieten jedoch in ein Unwetter und riefen in ihrer Verzweiflung den heiligen Nepomuk an, der als Schutzpatron für Brücken, Städte und Bauwerke galt. Nachdem die Brüder Nepomuk um Schutz angefleht hatten, wurden sie von einem Unglück verschont.

Asamkirche München

Die Kirche wurde erbaut, um das Seelenheil beider Brüder abzusichern. Obwohl die Bevölkerung damals einem Bau solcher Privatkirchen nicht wohlgesonnen war, erhielten die Brüder die Erlaubnis, das Gotteshaus zu errichten. Sie mussten jedoch sicherstellen, dass es auch von der Bevölkerung besucht werden konnte.

Das Bauwerk ist grade mal acht Meter breit und 22 Meter lang. Folglich war es für die Bauherren schwierig, eine Kirche auf einem solche engem Raum zu erbauen. Dennoch gelang es ihnen, ein Gebäude zu errichten, das sogar über einen zweigeschossigen Innenraum verfügte und mit endlosen Malereien, Plastiken und Stuckarbeiten ausgestaltet war.

Besonderheiten der Kirche

Da die Brüder selbst die Bauherren waren, wurde ihnen keine Grenzen gesetzt. Deshalb weist die Kirche einige Besonderheiten auf. Sie ist nicht nach Osten, sondern nach Westen ausgerichtet. Das Kreuz, das sich gegenüber der Kanzel befindet, hängt tiefer als sonst üblich.

Beim Betreten des Bauwerks werden Besucher von unzähligen Ornamenten und Stuckaturen empfangen. Die Bauherren verzierten das Innenleben ihrer Kirche mit viel Prunk. Auch die Fassade wurde im Barockstil gestaltet. Über den Toren der Kirche wurde eine Statue des heiligen Nepomuk angebracht. Im Giebel befindet sich die Vereinigung der göttlichen Tugenden, Glaube, Liebe und Hoffnung.

Der Innenraum teilt sich vertikal in drei Abschnitte auf, in denen Helligkeit von unten nach oben ansteigt. Im unteren Bereich sollen Kirchenbesucher auf Bänken Platz nehmen. Da hier nur wenig Licht durchkommt, soll das Leiden der Welt symbolisiert werden. Der Mittelteil verfügt über ein weiß-blaues Farbkonzept und war für den Kaiser bestimmt. Der obere Teil, dessen Licht auf die Deckenmalerei führt, symbolisiert Gott und ist der Ewigkeit gewidmet. An der Decke wird das Leben Nepomuks durch aufwendige Bildmalereien dargestellt. Gleichzeitig sollen die Gemälde eine Öffnung zu Gott und zum Himmel darstellen.

Sehr interessant ist auch das „Memento Mori“ eines Skeletts, welches kurz davor steht, die Lebensschnur eines armen Engels zu durchtrennen… So farben- und lebensfroh die Kirche auch sein mag – der Tod ist niemals weit.

Die Einweihung der noch unvollendeten Kirche erfolgte 1746. Cosmas Damian war bereits verstorben. Egid Quirin starb vier Jahre später, sodass die Vollendung des Bauwerkes beiden Brüdern verwehrt wurde.

Adresse

Sendlinger Str. 32, 80331 München

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Roman Kugge Deutschland mal anders

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