Fünf Monate vor seinem Tod begab sich Hitler am 16. Januar 1945 in den Untergrund. Er lebte in einem Bunker unter dem Garten der Reichskanzlei. Dieser Ort, heute unter der Bezeichnung Führerbunker bekannt, sollte sein letzter Unterschlupf sein. Ursprünglich als Luftschutzbunker gedacht, wurde der Komplex des Führerbunkers erweitert, um Platz für weitere Mitglieder aus der Führungsriege der Nazis zu bieten. Beispielsweise zog Joseph Goebbels mit seiner Familie im April 1945 in den Bunker. Bei seiner Fertigstellung umfasste der Führerbunker mehrere Stockwerke, lag 9 Meter unter der Erde und wurde durch Beton von 4 Meter Dicke geschützt. Von diesem Monstrum ist heute allerdings nicht mehr viel zu sehen. Wer sich heute an den Ort begibt, wo einst der Führerbunker lag, wird sicherlich etwas überrascht sein: Es befindet sich dort lediglich ein ganz normaler Parkplatz.
Die letzten Stunden
Die Situation in den letzten Wochen vor Kriegsende war schlimm und sie verschlechterte sich zunehmend, da gegnerische Truppen von allen Seiten auf Berlin vorrückten. Am 20. April 1945 verbrachte Hitler seinen letzten Tag über der Erde, als er im Garten der Reichskanzlei seinen 56. Geburtstag feierte und das Eiserne Kreuz an SS-Soldaten und Mitglieder der Hitlerjugend verlieh.
Am Abend des selben Tages setzte der Artilleriebeschuss durch die Roten Armee auf das Stadtzentrum ein und man war gezwungen fortan im Führerbunker zu bleiben. Dort heiratete er im kleinen Kreis in den frühen Stunden des 29. April Eva Braun. Ihr Eheleben war nur von kurzer Dauer, da längst feststand, dass alles verloren war. Am selben Tag diktierte Hitler seiner Sekretärin Junge sein Testament.
Das Paar beging am Nachmittag des 30. April 1945 gegen 15:30 Uhr Selbstmord, um nicht den feindlichen Truppen in die Hände zu fallen und sich keinem Gericht stellen zu müssen. Eva Braun nahm Zyankali. Adolf Hitler erschoss sich. Ihre Leichen wurden im Garten der Reichskanzlei verbrannt und die Überreste zusammen mit weiteren Toten begraben, wie es im Testament festgelegt war.
Rotarmisten fanden dort weitere Leichen, als sie in den Komplex eindrangen, einschließlich der sechs Kinder von Joseph Goebbels, die sich ebenfalls mit Zyanid vergifteten. Am Abend des 1. Mai lies das Oberkommando der Wehrmacht über den Reichssender Hamburg den Tod von Adolf Hitler verkünden und verschwieg dessen Selbstmord.
Der Führerbunker heute
Die Rote Arme riss die Gebäude der Reichskanzlei nieder und versuchte im Jahr 1947 die Sprengung des Bunkers, die die Innenwände stark beschädigte. Ein weiterer Sprengversuch durch die DDR im Jahr 1959 blieb ebenfalls erfolglos. Die Ruinen wurden mit Erde bedeckt. Erst nach dem Fall der Berliner Mauer wurde im Zuge der Errichtung eines Wohnblocks die Betondecke des Bunkers und Teile der Außenwände entfernt. Die verbliebenen Hohlräume wurden ausgefüllt. An seiner Stelle entstanden neben dem Parkplatz auch Wohnungen und Bürogebäude, da es keine Kultstätte für Neonazis geben sollte.
Eine Informationstafel an der Ecke der Gertrud-Kolmar-Straße/In den Ministergärten markiert den Ort, an dem sich die Reste des Bunkers in der Erde befinden, die im Juni 2006 durch den Verein Berliner Unterwelten aufgestellt wurde. Auf diese Weise sollte Mythenbildung vermieden werden. Der Mythos Hitler lässt bis heute zahlreiche internationale Touristen nach Berlin reisen und die Örtlichkeit besichtigen. Die Anziehung der Gräueltaten des zweiten Weltkriegs ist ungebrochen.
Adresse: Wo befindet sich der Parkplatz?
Der Parkplatz befindet sich an der Ecke Gertrud-Kolmar-Straße/In den Ministergärten in Berlin.