Der Tausendjährige Rosenstock ist eng mit der Entstehung der Stadt Hildesheim und des Doms im 9. Jahrhundert verbunden. Er gilt als als ein Symbol für das Lebens dort, während eines Bombenangriffs im Zweiten Weltkrieg verbrannte er und lag unter Trümmern begraben. Nur 8 Wochen später kamen 25 neue Triebe aus der Wurzel hervor. Damit erhielt die Sage vom Rosenwunder eine völlig neue Bedeutung, denn bisher war es nur eine religiöse Erzählung, die in das Jahr 815 zurückreicht.
Der Rosenstock und die Gründungsgeschichte
Bis in die Zeit der Gründung des Bistums Hildesheim reicht die Legende um den Rosenstock zurück. Im Jahre 815 soll Kaiser Ludwig der Fromme, Nachfolger und Sohn von Karl des Großen, zwischen den Blüten einer Heckenrose sein Brustkreuz mit dem Heiligtum der Mutter Maria vergessen haben. Er hatte es in die Zweige gehangen, um davor zu beten. Bei seiner Rückkehr ließ es sich nicht mehr vom Rosenstock entfernen. Der Kaiser sah darin ein Zeichen Gottes und ließ als Ehrung der Mutter Gottes an diesem Platz einen kleinen Betraum erbauen. Damit ist die Tatsache verknüpft, das in der Zeit um 815 die Geschichte der Stadt Hildesheims und des Bistums begann.
Die Hundsrose – Rosa Canina L.
Der Rosenstrauch ist vermutlich knapp 700 Jahre alt, denn es handelt sich um die Hundsrose, die auch wildwachsend als Hagebuttenstrauch rund um die Stadt Hildesheim zu sehen ist. Die Blütezeit des mächtigen Strauchs an der Seite des Mariendoms ist von der Witterung abhängig. Normalerweise ist sie Ende Mai und dauert rund 14 Tage. Die Hundsrose zeichnet sich durch die Eigenschaft der fortwährenden Erneuerung. Die unterirdischen Sprossen können frische Wurzeln und gut gedeihende Triebe bilden. Bei günstigen Wachstumsbedingungen kann es selbst jahrtausendelang die selbe Pflanze bleiben. Der heutige Rosenstock ist knapp 10 Meter hoch, dies ist durch Rankhilfen möglich. Üblicherweise erreichen diese Pflanzen eine Höhe von etwa 3 Metern.
In den alten Schriften waren einige Merkmale dieses Wildrosentyps nicht geklärt. Deshalb wurde eine exakte Untersuchung veranlasst, sodass eine Beschreibung der Pflanze möglich ist. Ihr Blatt ist ein länglich ovales Fiederblatt das oberseitig leicht rinnenförmig ist. Es ist unbehaart, überwiegend siebenfiedrig, an der Oberseite dunkelgrün und an der Unterseite hell- bis mittelgrün. Die Blüte ist rosa-weiß, einfach und mittelgroß, sie duftet nur leicht. Sie hat 5 Blütenblätter, die recht früh abfallen. Die Hagebutten sind groß und leuchtend rot.
Adresse
Domhof 3, 31134 Hildesheim