Mediterran, urban und fränkisch, das ist die Stadt Kitzingen, eine der ältesten Städte in Unterfranken. Hier fließt der Main mitten durch die Stadt und sein unverbautes Ufer auf beiden Seiten sowie der Panoramablick auf die Silhouette sind besondere Highlights der Stadt.
Für Wetterfrösche ist Kitzingen allerdings aus einem ganz anderen Grund einer der interessantesten Orte Deutschlands. Denn 2015 wurde hier am 5. Juli und noch einmal am 7. August mit jeweils 40,3 °C die bis dahin höchste Temperatur gemessen, seit in Deutschland die flächendeckende Wetteraufzeichnung im Jahr 1881 eingeführt wurde.
Magdalena Michelsen, die Wetter von Kitzingen
Kurz vor der Jahrtausendwende hat der Deutsche Wetterdienst im Garten von Magdalena Michelsen eine seiner 500 Wetterstationen errichtet.
Bis zu dem sagenhaften Sommer im Jahr 2015, der die Stadt Kitzingen über Nacht deutschlandweit berühmt machte, kümmerte sich Frau Michelsen, zunächst gemeinsam mit ihrem Mann, später alleine, mehrmals täglich um das Ablesen und korrekte Übertragen der Wetterdaten an die Zentrale des Deutschen Wetterdienstes.
Frau Michelsen ging spätestens zusammen mit diesem aufsehenerregenden Hitzerekord als die Wetterfee von Kitzingen in die Stadtgeschichte ein.
Topographie als Grund für die extreme Hitze
Doch warum ist es gerade in Kitzingen so heiß? Das hat natürlich in erster Linie schon mal damit zu tun, dass es in den Regionen im Südwesten von Deutschland durchaus wärmere Temperaturen gibt. Als hier die bislang höchste Temperatur in Deutschland gemessen wurde, war aber vor allem die Topografie ein wichtiger Grund.
Die Stadt in Unterfranken liegt in einer besonders geschützten Senke auf etwa 190 Metern über dem Meeresspiegel. Diese Umgebung wirkt zugleich wie ein Kessel, in dem sich die Hitze sehr schnell ansammelt. Hinzu kommt hierbei, dass durch die Bebauung weniger Wind für eine Abkühlung aufkommen kann.
Ruhig wird es um Frau Michelsen, die Wetterfee von Kitzingen, in den nächsten Jahren sicherlich nicht. Denn Erderwärmung sei Dank, stehen die Chancen gut, dass auch in den nächsten Jahren wieder Temperaturrekorde im beschaulichen Vorgarten der alten Dame gemessen werden.