Rund drei Millionen Tagestouristen sind jährlich in der Weltkulturerbestadt Regensburg unterwegs. Neben den Besuch der bekannten Sehenswürdigkeiten steht oftmals auch ein kleines, unscheinbares Restaurant auf dem Besichtigungsplan: Das Wurstkuchl. Dieses hat sich zwischen den all den Moden, neuen Trends und Touristenfallen stets bewährt – seit mehr als 800 Jahren.
Die Geschichte vom Wurstkuchl: der älteste Fastfood der Welt
Das historische Gebäude schmiegt sich sanft an der Stadtmauer und verheimlicht sein Alter nicht. Als die „Steinerne Brücke“, das Wahrzeichen der Stadt, erbaut wurde, war hier einst eine Art Baubüro untergebracht. Nach der Fertigstellung der Brücke im Jahre 1146 nutzte man die besondere Lage und eröffnete dort die „Garküche auf dem Kranchen“.

Zu dieser Zeit bestand der Gästekreis aus Anwohnern, Hafenarbeitern und Durchreisenden. Aufgrund der Nähe zur Donau hatten schon damals die Betreiber mit Überschwemmungen zu kämpfen, was die Hochwassermarken an der Hausmauer bestätigen.
Als dann 1806 die Familie Schricker die Geschäfte übernahm, begann schließlich eine unglaubliche und nicht endende Erfolgsstory: Aus der einfachen „Garküche auf dem Kranchen“ wurde „die Wurstkuchl“ – und die ist seitdem im Familienbesitz.
Experten der Szene behaupten sogar, dass es das älteste Gastronomie-Unternehmen der Welt ist.
Bis zum heutigen Tag sind die Bratwürstl auf Kraut mit hausgemachtem süßem Senf und gebackenen Kipfeln der Renner auf der Speisekarte. Der Ansturm ist erwartungsgemäß groß, die Warteschlangen sind oft lang, doch es lohnt sich allemal: Genau wie vor Hunderten Jahren ist „die Wurstkuchl“ ein Genussmagnet und darf niemals auf einer Regensburg-Checkliste fehlen.
Große Tradition, leckere Schmankerln
Nach überlieferter Rezeptur werden die leckeren Schmankerln in der hauseigenen Metzgerei hergestellt. Auch das sensationelle Sauerkraut wird selbst gestampft und der Senf stammt aus eigener Manufaktur. Lediglich die frischen handgeformten Brötchen, die hier Kipferl heißen, werden von der Bäckerei Schwarzer hinzugekauft.


Dem sympathischem Wirt Andreas Maier sowie dem gesamten Team liegt die Erhaltung des Traditionsbewusstseins am Herzen und das merken Gäste schon bei der Bestellung. Dezent lernen Unwissende gleich etwas Bayrisch, denn „das Wurstkuchl“ heißt hier „die Wurschtkuchl“, denn das „st“ in der Mitte wird als „sch“ ausgesprochen.
Wenn ihr wenig Zeit habt, probiert ihr im womöglich ältesten Fastfood-Restaurant der Welt die klassischen „To go“-Gerichte. Ansonsten könnt ihr wahlweise draußen oder in der Gaststube Platz nehmen. Beide Möglichkeiten sind gemütlich und es wird großen Wert auf Stil und historisches Ambiente gelegt.

Beim Betreten des grünen Häuschens steht ihr zuerst in der kleinen urigen Küche. Dort werden auf dem offenen Grill leckere Speisen gebrutzelt und es duftet unglaublich gut. Daneben befindet sich die historische Gaststube mit 28 Plätzen. Während es draußen eher einfach zugeht, gibt es drinnen neben wunderbaren Essen edle Stoffservietten, richtiges Besteck und schöne Porzellanteller.
Insider sind der Ansicht: Die Kombination aus langer Tradition, einzigartiger Lage, kultigen Speisen und perfekter Regensburger Gastlichkeit sind der Grund, dass Einheimische und Stadtbesucher „die Wurstkuchle“ viel mehr lieben als McDonalds und Co.
Adresse: Wo kann man im ältesten Fastfood der Welt essen?
Das Wurstkuchl liegt im Zentrum von Regensburg, direkt an der Donau: Thundorferstraße 3, 93047 Regensburg