Das Wahrzeichen der Stadt Rendsburg, die am Nord-Ostsee-Kanal liegt – der meistbefahrenen Wasserstraße der Welt – ist die imposante Eisenbahnhochbrücke, die seit 1988 sogar unter Denkmalschutz steht. Die Gesamtkonstruktion zieht viele staunende Blicke auf sich. Besonders überrascht sind die Betrachter allerdings von der ungewöhnlichen Schwebefähre – eine Art schwebende Gondel – die entlang der Brücke fährt.
Wenn ihr euch einmal in der Nähe aufhaltet, solltet ihr auf jeden Fall einen Stopp an diesem eindrucksvollen Knotenpunkt einlegen, an dem neben dem internationalen Schiffsverkehr auf dem Kanal auch noch eine viel befahrene Straße und die Eisenbahnlinie von Hamburg nach Dänemark zusammentreffen. Wer in einem der Ausflugslokale direkt neben der Brücke einkehrt, kann die Segelschiffe, Frachter und Kreuzfahrtschiffe aus einer Entfernung von nur etwa 100 m an sich vorbeiziehen lassen und gleichzeitig die Hin- und Herfahrt der Schwebefähre beobachten. Da für jedes Schiff entsprechend seines Heimathafens die jeweilige Nationalhymne gespielt wird, hat die ganze Situation eine gewisse Feierlichkeit.
Die Rendsburger Schwebefähre ist ein absolutes Unikum und wurde, ebenso wie die Eisenbahnhochbrücke, vom Ingenieur Friedrich Voß geplant und in den Jahren 1911 bis 1913 gebaut. Die Fährbühne, genannt Gondel, hängt an 12 Stahlseilen und ist 14 m lang und 6 m breit. Sie kann eine maximale Ladung von 7,5 t transportieren, was vier PKWs und 60 Fußgängern entspricht. Für die Sicherheit ist ein Fährmann verantwortlich, der in einer Kabine oberhalb der Fahrbahn sitzt und von dort den nötigen Überblick hat. Für die 135 m lange Strecke quer über den Nord-Ostsee-Kanal benötigt die Schwebefähre knapp 2 Minuten Zeit. Seit ihrer Eröffnung verkehrt das außergewöhnliche Vehikel von 5.00 Uhr morgens bis 23.00 Uhr am Abend regelmäßig im Abstand von 15 Minuten. Da allerdings der Schiffsverkehr zu jeder Zeit Vorrang hat, kann es immer wieder zu Verzögerungen kommen. Seinerzeit wurde festgelegt, dass der Transport durch die Schwebefähre, die durch vier Elektromotoren angetrieben wird, kostenlos sein sollte und dieses gilt tatsächlich bis heute.
Leider kam es im Jahr 2016 zu einem Unfall, als die Gondel mit einem Frachter, der zeitgleich unter der Brücke durchfuhr, zusammenstieß. Aufgrund der Beschädigungen mussten die Fahrten der Schwebefähre eingestellt und die Konstruktion abgebaut werden. Aktuell wird eine neue Schwebefähre fertiggestellt, die ab Herbst 2020 den Pendelbetrieb über den Kanal wieder aufnehmen soll. Weltweit sind nur noch sechs weitere Schwebefähren, die auch unter dem Namen Transporter-Brücke bekannt sind, in Betrieb.
Wenn ihr euch für einen Besuch dieser extrem eindrucksvollen Konstruktion in Rendsburg entscheidet, könnt ihr den Kanal nicht nur über-, sondern auch unterqueren, denn seit den 1960er Jahren verläuft in einer Tiefe von 21,5 m unter NN ein Fußgängertunnel von einer Seite auf die andere. Für Schwindelfreie, die den Nervenkitzel suchen, eigenen sich die Führungen, die während der Sommermonate jeden Sonntag angeboten werden. Ausgestattet mit Bauarbeiter-Helmen können die 178 Stufen der Wendeltreppe bis zur Aussichtsplattform in 40 m Höhe erklommen werden. Von oben eröffnet sich ein fantastischer Blick auf den Kanal und die holsteinische Landschaft bis zum Horizont.
Ein Ausflug an die Hochbrücke mit der Schwebefähre in Rendsburg bleibt für die ganze Familie mit Sicherheit ein unvergesslicher Tag.
Adresse: Wo kann man die Schwebefähre bewundern?
Die Rendsburger Hochbrücke liegt an folgender Adresse: Am Kreishafen, 24768 Rendsburg
Ich würde gerne wissen wie viele Rosen die Tafel an dem Festessen schmückten nach der Erneuerung.