Technik und Natur im Einklang – die Oberweißbacher Bergbahn
Im Herzen Thüringens, liegt das schöne Schwarzatal, welches an den Thüringer Wald angrenzt und eine Attraktion bietet, die von Naturliebhabern und Technikfans gleichermaßen geschätzt wird. Denn die in diesem schönen Teil von Thüringen beheimatete Oberweißbacher Bergbahn, hat nicht nur einige Besonderheiten zu bieten, die das Herz von Eisenbahnern jedes Alters höherschlagen lässt, sondern führt darüber hinaus durch eine der reizvollsten Landschaften der Region. Der Hauptgrund für die Begeisterung von Eisenbahnenthusiasten im Zusammenhang mit der Oberweißbacher Bergbahn, lässt sich mit der Tatsache begründen, dass sie die einzige Bergbahn weltweit ist, die normalspurige Güterwaggons und Passagierwagen transportieren kann. Dies ergibt sich aus der Historie der Bahnstrecke, auf der sie verkehrt.
Denn Anfang des 20. Jahrhunderts suchte man nach einer Möglichkeit die Ortschaften auf den Höhenzügen des Schwarzatals an das bestehende Eisenbahnnetz anzubinden, was den verantwortlichen Ingenieuren schließlich auf eine ziemlich unkonventionelle Art und Weise gelang.
Von der bestehenden Schwarzatalbahn aus, baute man an dem Haltepunkt Obstfelderschmiede einfach eine Standseilbahn, welche den Höhenunterschied von 320 Metern zu dem Ort Lichtenhain überwinden konnte. Damit noch weitere Orte auf den Höhenzügen der Umgebung von der neuen Anbindung an die Schwarzatalbahn profitieren konnten, wurde von Lichtenhain aus, eine flache Strecke auf dem Höhenzug gebaut, die bis in das 2,6 Kilometer entfernte Cursdorf führt.
Die Oberweißbacher Bergbahn – ein Wunderwerk der Technik
Um die Standseilbahn optimal an die Schwarzatalbahn, anzuschließen, wurde eine Drehscheibe errichtet, die es nun ermöglichte Waggons der Schwarzatalbahn auf die Oberweißbacher Bergbahn zu bugsieren. Diese aus heutiger Sicht etwas umständliche Verbindung, war für die Wirtschaft der Region seinerzeit ein wahrer Segen und bietet heutzutage eine sehr spannende Möglichkeit Eisenbahngeschichte hautnah zu erleben. Wenn man von dem Haltepunkt der Schwarzatalbahn, Obstfelderschmiede aus mit der Oberweißbacher Bergbahn nach Lichtenhain fahren möchte, hat man die Wahl, da immer abwechselnd verschiedene Waggons auf der Strecke unterwegs sind.
Neben einem extra für die Bergbahn angefertigten Passagierwagen, der durch sein stufenförmiges Aussehen sehr spektakulär ist, kann man die 18 Minuten dauernde Fahrt auch in einem normalen Waggon bewältigen, welcher auf eine Güterbühne aufgesetzt wird. Im Sommer gibt es für die Güterbühne sogar einen offenen Aufsetzwagen, so dass man die 25% Steigung bis nach Lichtenhain sozusagen in einem „Cabrio“ zurücklegen kann.
Die Strecke von Lichtenhain nach Cursdorf – ein Muss für Naturfreunde
Nach der Ankunft in Lichtenhain erfolgt ein Umstieg in die extra für diese Bahnstrecke gebauten Triebwagen der sogenannten Flachstrecke, welche dann durch eine wunderschöne Natur bis nach Cursdorf führt. Die im Ticket für die Bergbahn enthaltene Fahrt auf der Flachstrecke ist insbesondere im Sommer ein großartiges Erlebnis, wenn der Olitätenwagen der Bahn, welcher sich voll und ganz dem Thema Kräuter widmet, eingesetzt wird. Denn in ihm kann man dank der vielen verglasten Elemente des Wagens den vorbeiziehenden Wald intensiv genießen.
Komplettiert wird dieses herausragende Ausflugsziel durch gemütliche gastronomische Betriebe sowohl an der Talstation als auch der Bergstation und dem liebevoll gestalteten Maschinarium in Lichtenhain, in dem man viele Informationen über die sehr außergewöhnliche und faszinierende Technik der Oberweißbacher Bergbahn erhält.