Das Militärmuseum „Bunker Kossa“ gewährt Einblicke in die Kriegsvorbereitungen der DDR, wie ihr sie sonst nur selten zu sehen bekommt. In der Nähe von Leipzig in der Dübener Heide gibt es ein ca. 75 Hektar großes Waldstück. Auf den ersten Blick ist an diesem Areal nichts Besonderes zu erkennen. Doch darunter verbirgt sich ein faszinierendes Relikt aus der Zeit des Kalten Krieges. Denn hier existierte seit Mitte der 1970er Jahre eine Führungsstelle der Nationalen Volksarmee der DDR (NVA). Und zwar in einer Bunkeranlage.
Moderne Nachrichtenzentrale für den Ernstfall
Eine Führungsstelle der DDR-Streitkraft ist nicht so ungewöhnlich. Wie in anderen Führungsstellen diente auch die Anlage in Kossa zur Ausbildung von Ersatzbrigaden. Der Alltag bestand aus einer Pflege der Führungsstelle durch eine Wartungseinheit. Aber die Führungsstelle in der Dübener Heide ist trotzdem besonders. Denn hier wurden sechs unterirdische Bunker gebaut, die als Schutzbunker für den Fall eines eintretenden Atomkrieges zwischen den damaligen Großmächten gedacht waren.
Herzstück des Bunker Kossa war eine Nachrichtenzentrale, bei der damals modernste Kommunikationstechnik zum Einsatz kam. Sie hätte es gestattet, mit der Zentrale in Moskau zu kommunizieren und Kontakt zu allen wichtigen Institutionen der Welt aufzunehmen. Von hier aus wäre die Mobilmachung der Armee organisiert worden.
Militärmuseum „Bunker Kossa“
Seit 2002 ist das Gelände nun Kulturdenkmal. Ein interessierter Verein kaufte das für private Zwecke freigegebene Grundstück und gründete ein Militärmuseum. Besonders daran ist, dass die Techniken und Funktionen in der Anlage auch heute noch vorführbar sind. Im Militärmuseum „Bunker Kossa“ betrachtet ihr die Schutzmaßnahmen der DDR und die Ausrüstung der Armee einmal aus nächster Nähe.
Adresse
Dahlenberger Str. 1, 04849 Kossa, bei Söllichau