In der Karlstraße 29 in Hermaringen findet sich seit dem 03. Oktober 2009 ein Stolperstein, der dem lange fast vergessenen Johann Georg Elser gewidmet ist. Selbst in seinem Geburtsort Hermaringen war der „Hitler-Attentäter“ vielen Bürgern kein Begriff, denn obwohl es sich um einen unglaublich mutigen Mann handelte, der fast die deutsche Geschichte maßgeblich verändert hätte, gab es lange keinerlei Gedenken an Elser. Nicht nur wenn ihr zu den Geschichtsinteressierten zählt, lohnt es sich, auf Spurensuche zu gehen und den Georg-Elser-Stolperstein zu besuchen, denn die Geschichte des tragischen Helden ist äußerst bewegend.
Die Geschichte des Georg Elser
Während die Geschichte des Hitler-Attentäters Claus Schenk Garf von Staufenberg und seiner Familie den meisten von euch mehr oder weniger noch aus dem Geschichtsunterricht bekannt sein dürfte, wird kaum jemand im Geschichtsunterricht von Georg Elser gehört haben. Doch der am 04. Januar 1903 in Hermaringen in Württemberg geborene Elser bewies im Grunde genommen noch mehr Mut als Graf von Staufenberg. Der bodenständige Elser wuchs mit fünf jüngeren Geschwistern auf und absolvierte eine Lehre als Schreiner. Später im Jahr 1928 schoss er sich dem Roten Frontkämpferbund an. Elsner distanzierte sich von seiner Freundin, mit der er gemeinsame Kinder hatte, um sie vor einer Mitwisserschaft zu schützen. Unter anderem verweigerte er ab dem Jahr 1922 auch den Hitlergruß und beschäftigte sich immer intensiver mit der Politik der Nationalsozialisten.
Am 5. August 1939 zog Elser nach München und bereitete dort seinen Anschlag auf Hitler vor. Elser besorgte sich 105 Dynamit-Sprengpatronen und 125 Sprengkapseln und deponierte diese in einer Säule im Bürgerbräukeller, die sich nahe am Rednerpult befand, an dem Hitler am 8. November 1939 eine Rede halten sollte. Die Bombe war mit einem Zeitzünder versehen. Doch da Hitler seine Rede vorzeitig beendete verließ dieser bereits 13 Minuten vor der Explosion den Bürgerbräukeller und blieb somit unversehrt, während acht Menschen bei dem Anschlag, aufgrund der in sich zusammenstürzenden Deckenkonstruktion, den Tod fanden und 57 verletzt wurden.

Tod und Vergessen
Wäre dem 36-jährigen Elser das Attentat gelungen, hätte er die Welt nachhaltig verändert. Doch anstatt sein Ziel zu erreichen den Krieg zu verhindern wurde er auf der Flucht festgenommen und nach zahlreichen Verhören mit dem Ziel Hintermänner ausfindig zu machen wurde er schließlich als „Sonderhäftling des Führers“ ins KZ Sachsenhausen und später ins KZ Dachau gebracht. Aus Angst Elser könnte nach dem Krieg als Zeuge aussagen, ließ SS-Obergruppenführer Ernst Kaltenbrunner im Auftrag von Hitler am 05. April 1945 hinrichten. So verlor er nur 3 Tage vor Kriegsende sein Leben.
Trotz seines Mutes fand Elser nicht den Weg in die Geschichtsbücher. Heute wird dort, wo einst sein Geburtshaus stand zumindest durch den Stolperstein auf Georg Elser hingewiesen, einem einzigartig mutigen Mann, dem ihr durchaus die Ehre erweisen solltet.
Adresse: Wo liegt der Georg-Elser-Stolperstein?
Den Georg-Elser-Stolperstein findet ihr in der Karlstraße 29 in 89568 Hermaringen.