StartMagazin12 Sehenswürdigkeiten in Lüneburg (mit 2,5 km Rundgangskarte)

12 Sehenswürdigkeiten in Lüneburg (mit 2,5 km Rundgangskarte)

Mit seinen prachtvollen alten Gebäuden ist Lüneburg ein echter Geheimtipp

Welche Sehenswürdigkeiten in Lüneburg sollte man auf gar keinen Fall verpassen? Im Schatten der großen Hansestadt Hamburg überrascht das kleine Lüneburg mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten, einer gemütlichen Altstadt und wunderschönen Gebäuden. 

Egal ob bei Sonne oder Regen (was im Norden wahrscheinlicher ist), die Stadt braucht sich nicht zu verstecken und gilt mittlerweile als Geheimtipp und Alternative zu einem Städtetrip nach Hamburg. Warum? In diesem Artikel stelle ich euch 12 Sehenswürdigkeiten vor, die Lüneburg so einzigartig machen und die Schönheit der Stadt am besten wiederspiegeln.

Rundgang und Karte der Lüneburger Sehenswürdigkeiten

Auf dieser Karte habe ich alle Sehenswürdigkeiten in Lüneburg eingezeichnet. 

Meine Empfehlung für die Besichtigung ist der von mir vorgeschlagene 2,5 Kilometer lange Rundgang (LILA LINIE, Start am Stintmarkt, oben rechts), der alle Sehenswürdigkeiten abdeckt. Lediglich das Salzmuseum befindet sich etwas abseits – da muss man aber auch nur hin, wenn man es von innen besichtigen möchte. 

Wer nicht bis zum Kalkberg möchte, der kann nach der Besichtigung des Marktplatzes einfach wieder Richtung Norden gehen (ROSA LINIE).

TOP12 Sehenswürdigkeiten in Lüneburg

Stintmarkt und alter Kran

Das Herz von Lüneburg ist eindeutig der Stintmarkt, der das Rathaus beherbergt sowie mehrere traditionelle und gemütliche Kneipen, in denen man mit einem kühlen Bier die Ausssicht auf die Ilmenau genießen kann. Dieser Fluss bereichert nicht nur die bunte und gesellschaftliche Atmosphäre am Markt, sondern ist auch ein lebendiges Symbol der Lüneberger Geschichte und Wirtschaft.

Der alte Kran platziert an der Ilmenau sorgte für die Salzgewinunng, das sogenannte „weiße Gold“, welches mit dem lachsartigen Stint, welches in die Ilmenau schwammm und direkt im Alten Kaufhaus gegenüber verkauft wurde, für das Reichtum der Stadt im Mittelalter ausschlaggebend war.

Wasserturm mit Aussicht

Der Wasserturm diente damals dazu, die höher gelegenen Stadtteile mit Wasser zuversorgen. Technische Einzelheiten zu Filterung und Enteisung des Wassers oder den bemerkenswerten Wasserspeichern aus Schiffsstahl werden in einer Ausstellung im Turm mitgeteilt, jedoch verspricht der Wasserturm viel mehr als Technolgie, denn nach dem man den 50 meter hohen Turm entweder mit Treppen oder Fahrstuhl bestiegen hat, wartet eine wunderschöne Aussicht auf die Stadt auf Sie.

Rund um den Turm herrscht ein sehr harmonisches Klima, dass gerne von Brautpaaren und ihren Gästen für eine reizende Hochzeit genossen wird.

Abstmühle und Lüner Mühle mit der Brausebrücke

Die Abstmühle (erbaut im Jahr 1908) und die Lüner Mühle (erbaut im Jahr 1576) mit der Brausebrücke sind allesamt Teil des historischen Hafenviertels Lüneburgs. Die Brausebrücke erhielt ihren Namen aufgrund des unter der Brücke rauschenden Wassers und kommt immer wieder in der ARD-Serie „Rote Rosen“ vor. In den beiden Mühlen mahlte man bis ins 20. Jahrhundert Getreide mit Wasserkraft, für lange Zeit ausschließlich für den Klosterbedarf.

An der Lüner Mühle wurde einst der „Zehnte“ gemahlen, den die Bauern an die Benediktiner-Nonnen des Klosters Lüne abgaben, während die Abstmühle für das Michaeliskloster mahlte, bevor sie an eine Ratsfamilie abgegeben wurde. Heute gehört das Gebäude, komplett restauriert, zu einem Hotel und im Erdgeschoss befindet sich ein italienisches Restaurant. Das Ensemble ist einfach bezaubernd und mit seinem Altstadt-Charme ohne Zweifel einen Besuch wert.

Am Sande und die alte IHK

Im Osten mit der St. Johanneskirche und im Westen mit der prächtigen Industrie- und Handelskammer wird der Platz Am Sande umschlossen und bildet somit das Zentrum der Lüneburger Altstadt und ist gleichzeitig eines der einzigartigen mittealalterlichen Plätze in ganz Deutschland.

Die IHK (das Gebäude mit der grauen Fassade auf dem Bild) dient nicht mehr als Brauhaus oder Staatsbank, visualisiert jedoch heute noch mit Tonmedaillons die Geschichte vom Samson und dem Löwen aus dem Alten Testament und ist in der Architektur ein Schmuckstück dank der berühmten Schneckengiebeln, welche auch den Charm der Bürgerhäuser am Platz ausmachen.

Damals hauptsächlich für Handel und Wirtschaft genutzt, ist der Platz am Sande mit seinen Einkaufsstraßen und Cafes heute eine muntere Gegend für traditionelle Stadtfeste.

Altes Rathaus

Ein Rathaus als Attraktion? In Lüneberg ist das definitiv der Fall. Das Rathaus dient nicht nur als Verwaltungsgebäude und Behörde, sondern auch als attraktive Sehenswürdigkeit für Touristen. Der Grund ist einleuchtend, denn das Bauwerk wurde 700 Jahre immer wieder rekonstruiert und somit erzählt das mittelalteriche Denkmal mit seinen Einrichtungen eine facettenreiche Geschichte über mehrere Epochen wie Renaissance oder Gotik.

Besonderheiten wie das Alte Archiv, Kanzlei, Gerichtslaubee oder die Bürgermeisterkammer sind auf ungefähr 260 Räume verteilt, deren mehrere für Sie durch eine Führung zugänglich sind. Hinter der barocker Fassade befindet sich im Rathausturm ein Glockenspiel aus Meißener Porzellan, dass mehrmals läutet und die Bürger erfreut.

Alt Raths-Apotheke

Eine zarte Nase und dementsprechend geschmacksintensive Zunge – das braucht ein guter Apotheker, wie uns das bunte Portal über dem Eingang der Apotheke vorführt: links und rechts jeweils eine Frau, deren eine mit Hund den Geruchssin und die andere mit Affe den Geschmackssinn darstellen soll. In golder Schrift verziert der Spruch das Gebäude: „Es heilet sie weder Kraut noch Pflaster, sondern dein Wort, Herr, welches alles heilet“. Genauso vielversprechend ist die Einrichtung im Inneren der Apotheke, in der sie nach Originalrezept Sole-Creme erwerben können.

Lüneburger Senkungsgebiet

Das Lüneburger Senkungsgebiet ist ein stark abgesunkener Teil der Lüneburger Altstadt. Der jahrhundertelange Salzabbau von einem Salzstock unterhalb des Stadtgebiets hatte massive Absenkungen des Bodens zur Folge. Auch nach Ende des Salzabbaus senkt sich der Boden dieses Teils der Altstadt jährlich noch um mehrere Millimeter, weshalb zahlreiche Gebäude statisch gesichert oder sogar abgerissen werden mussten.

Die verbliebenen Häuser sehen auffallend krumm und schief aus, was ihnen jedoch einen besonderen Charme verleiht. Viele der alten Häuschen wurden liebevoll restauriert, und heute ist das Lüneburger Senkungsgebiet einer der schönsten Teile der Lüneburger Altstadt, durch den sich ein Spaziergang auf jeden Fall lohnt.

Kalkberg

Beim Lüneburger Kalkberg handelt es sich eigentlich um einen 58 Meter hohen „Gipsberg“. Der Salzstock, der sich unter der Lüneburger Altstadt befindet, brachte hier das kostbare Baumaterial Gips zu Tage. Es bildete sich ein 80 Meter hoher Berg, der allerdings bis ins Jahr 1878 zur Gipsgewinnung abgetragen wurde. 1932 wurde er dann zum Naturschutzgebiet und Naturdenkmal erklärt.

Da sich um den Kalkberg befestigte Rundwege befinden, ist der Aufstieg nicht allzu beschwerlich und es ist ein besonderes Erlebnis, dem Berg bei Sonnenauf- oder -untergang einen Besuch abzustatten – oder aber bei jeder Tageszeit von dort oben den atemberaubenden Panoramablick auf die Hansestadt zu genießen.

St. Johannis und St. Michaeliskirche

Die St. Michaeliskirche ist die ehemalige Kirche des Michaelisklosters, die im Jahr 1376 neu errichtet und im 18. und 19. Jahrhundert umgebaut wurde. Heute gehört sie zu den drei Hauptkirchen Lüneburgs und beherbergt trotz ihrer Schlichtheit besondere Kunstwerke wie beispielsweise die im Jahr 1602 gestaltete Kanzel. Als Teil der Westlichen Altstadt leidet auch die Michaeliskirche unter Senkungsschäden: So sind beispielsweise die Säulen im Kirchenschiff stark zur Seite geneigt und müssen durch Holzgerüste gestützt werden.

Die St. Johanniskirche, deren Grundstein im Jahr 1289 gelegt wurde, ist eine der ältesten Backsteinbauten der Stadt. Mit ihrer Barockorgel aus dem Jahr 1553, die heute eine der bedeutendsten Orgeln Deutschlands ist, und ihrem schiefen, legendenumwobenen Kirchturm ist sie außerdem ein Glanzbeispiel deutscher Backsteingotik.

Deutsches Salzmuseum

Deutsches Salzmuseum
Bild: Hajotthu / CC BY

Heute für uns essenziell, selbstverständlich und billig – Salz. Das war jedoch nicht immer so, denn die Salzgewinnung versprach den Bürgern viele Berufe, die heute ausgedient haben und der Stadt Lüneburg ein gewisses Reichtum, wodurch der Rohstoff den Namen „weißes Gold“ bekam und Lüneburg die Salzhauptstadt der Region wurde.

Dementsprechend eignet sich wohl kein anderes Gebäude außer das alte Industriebauwerk in der Saline für das Deutsche Salzmuseum, in dem in einer alles anderen als langweiligen Version geschildert wird, wie damals und heute durch moderne Technik Salz gewonnen wurde – für Jung und Alt.

Das Schwangere Haus

Das Schwangere Haus in der Lüneburger Waagestraße ist ein echter Hingucker: Der Gipsmörtel vom Lüneburger Kalkberg, der im 12. Jahrhundert beim Häuserbau als Ersatz für Kalkmörtel benutzt wurde, hat mit der Zeit viel Feuchtigkeit aufgenommen, was in den Außenwänden zu einer chemischen Reaktion geführt hat, die die äußere Ziegelschicht nach außen wölbte – dies wiederum bescherte dem Haus seine bauchige Überraschung.

Deshalb sollten Sie beim Spaziergang durch Lüneburg unbedingt die Augen offen halten, um diese lustige Besonderheit nicht zu verpassen.

Der Libeskind-Bau

Der Libeskind-Bau wurde im Jahr 2017 vom weltberühmten Architekten Daniel Libeskind entworfen – als Zentralgebäude der Leuphana Universität Lüneburg, das ein Seminarzentrum, ein Studierendenzentrum, ein Forschungszentrum und ein Auditorium Maximum beinhaltet und auch als neue Stadt- und Kongresshalle dienen soll.

Die Vision des Architekten war es, einen Ort zu kreieren, der Lernen, Forschen und Leben miteinander vereint und ein Bindeglied zwischen Universität und Gesellschaft schafft. Das architektonische Kunstwerk steht mehrmals pro Woche für Führungen zur Verfügung.

Lüneburger Sehenswürdigkeiten, die sich außerhalb der Stadt befinden

Diese zwei letzten Sehenswürdigkeiten befinden sich ein wenig außerhalb der Stadt, dürfen hier aber natürlich nicht fehlen.

Das Verrückte Haus

Was kann denn verrückt sein an einem Haus mit üblichem Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche und Bad, verteilt auf zwei Etagen? In diesem „Verrückten Haus“: Alles! Die Möbel und die Deokoration sthen nämlich auf dem Kopf und selbst der Boden ist geneigt, so dass Ihre Sinne ziemlich durcheinander kommen werden.

Nicht zu vergessen ist der einmalige Überkopfspiegel, der das Sichtfeld noch mal verzerrt – ein Spaß für die ganze Familie.

Die Lüneburger Heide

Last but not least: die Lüneburger Heide! Mit ihren endlosen Heide- und Waldlandschaften, den sanften Hügeln, glasklaren Bachläufen und geheimnisvollen Mooren ist sie europaweit einzigartig. Die Region, die während der Eiszeit ein riesiges Gletschergebiet war, ist nun Lebensraum unzähliger Tier- und Pflanzenarten – und eine der beliebtesten Urlaubsgegenden Deutschlands. Das ganze Jahr über ist die Lüneburger Heide mit ihren Rad- und Wanderwegen, den zahlreichen Freizeit- und Tierparks sowie den kleinen romantischen Heidedörfern ein Erlebnis für die ganze Familie. Und im Spätsommer verwandelt sich die Heidelandschaft in ein blühendes, farbenfrohes Blumenmeer.

Für die Lüneburger Heide solltet ihr natürlich besonders viel Zeit einplanen, da es dort unzählige schöne Wanderwege gibt. Hängt am besten noch einen Tag dran, nachdem ihr euch die Sehenswürdigkeiten in Lüneburg angeschaut habt.

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Roman Kugge Deutschland mal anders

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