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Die Tanzlinde Peesten in Kasendorf

Geselliges Beisammensein unterm Baum

Tradition mit Stil – die Tanzlinde Peesten

Einen Ort mit einer fast magischen Ausstrahlung findet man in dem kleinen Dorf Peesten im Frankenland. Denn dort ist die alte Tradition einer Tanzlinde in der Mitte des Dorfes noch lebendig. Darüber hinaus ist die Tanzlinde von Peesten ein ganz besonderes Exemplar der sogenannten geleiteten Linden, unter deren Dach in Franken und einigen angrenzenden Regionen Thüringen schon seit Jahrhunderten Feste gefeiert werden. Der 3 Meter über dem Erdboden, inmitten der Linde gelegene Tanzboden, ist mit einer Fläche von circa 90 Quadratmetern nämlich sehr großzügig bemessen und dadurch ein bei Einheimischen und Besuchern gleichermaßen beliebter Platz. Durch ihre imposante Erscheinung ist die Tanzlinde von Peesten sehr markant und ein interessanter Blickfang, welcher selbstverständlich das Wahrzeichen der Gemeinde Peesten ist.

Tanzlinde Peesten
Bild: Benreis / CC BY
Tanzlinde Peesten
Bild: Benreis / CC BY

Die Tanzlinde von Peesten – ein Baum schreibt Geschichte

Aus alten Unterlagen geht hervor, dass die Tanzlinde von Peesten wohl zwischen 1550 und 1600 gepflanzt wurde. In einer aus dem Jahr 1858 stammenden Beschreibung der Tanzlinde von Peesten wird erwähnt, dass sie über 11 Fensteröffnungen verfügte und über eine 22 Stufen zählende Wendeltreppe aus Stein erreichbar war. Damit ein Tanzboden mit so großzügigen Abmessungen, wie der in Peesten, in einer Linde installiert werden konnte, musste dieser von außen durch stabile steinerne Säulen gestützt werden. Über Jahrhunderte hinweg begleitete die Tanzlinde die Bürger von Peesten und wurde viel und intensiv genutzt. So diente er der gräflichen Familie Giech, die direkt neben der Tanzlinde ein Jagdschloss besaß, als gern genutzter Platz für gesellige Beisammensein und wurde auch von den 1808 hier stationierten französischen Besatzungstruppen als Besprechungsraum verwendet.

Tanzlinde Peesten
Bild: Public Domain

Ein außergewöhnliches Denkmal erstrahlt in neuem Glanz

Durch die Wirren des 2. Weltkrieges, wurde die Tanzlinde von Peesten einige Zeit nicht in dem Maße gepflegt, wie es nötig gewesen wäre, sodass sie schließlich nicht mehr gerettet werden konnte. Da die Peestener ihre Tanzlinde aber sehr lieb gewonnen hatten versuchte man diese wieder zu errichten. Aus diesem Grund wurde 1951 eine neue Linde gepflanzt, die schließlich im Jahr 2001 stark genug dafür war, sie wieder als Tanzlinde herzurichten. Dank einer originalgetreuen Rekonstruktion des ursprünglichen Baus, ist sie heutzutage wieder so beeindruckend wie früher.

Adresse

KU4, 95359 Kasendorf

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Roman Kugge Deutschland mal anders

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