Die Burg Eltz

Eine Märchenburg mit schauriger Legende, die einst den 500 DM Schein zierte.


Die Märchenburg im Elzbachtal

Burg Eltz – sie ist die wohl berühmteste und am besten erhaltene mittelalterliche Wohnburg an der Mosel. Noch heute präsentiert sie sich in ihrer kaum veränderten mittelalterlichen Form. Das bedeutet vor allem Enge auf dem schmalen Felsen über dem Elzbach. Besuchern wird schnell klar, wie schwierig es für potenzielle Angreifer war, überhaupt erst zur Burg zu gelangen. Da die Burg mit damaligen Mitteln nicht erobert werden konnte, ließ der Trier Erzbischof Balduin sie im 14. Jahrhundert über mehrere Jahre belagern und aushungern. Die mit unzähligen Türmen, Erkern und Giebeln versehene Burg ist seit 30 Generationen im Familienbesitz und begeistert in einer Märchenkulisse.

Magie auf vulkanischem Gestein

Burg Eltz
Bild: © Steffen Schmitz (Carschten) / Wikimedia Commons

Einsam und in malerischer Umgebung gelegen, lässt die einzigartige gut erhaltene Feste das Mittelalter wieder lebendig werden. Die hoch aus dem Wald emporragende Burg wurde im 12. Jahrhundert gegründet und 1268 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Wie zu längst vergangenen Zeiten nähert man sich ihr auf steilem Anstieg. Sei es von Moselkern durch Schluchten auf langen Waldwegen oder von der Höhe der Eifel, schneebedeckt im Winter, gelbgefasst im Herbst, aus dem Morgennebel aufragend im Sommer oder zartgrün gerahmt im Frühling – stets ist sie die deutsche Märchenburg.

Märchenhafte Fassade – schaurige Geschichte

Agnes, eine Tochter des Grafen zu Eltz, war bereits in Kindertagen dem Junker von Braunsberg versprochen worden. Die beiden wuchsen heran. Auf einem Fest näherte sich der Junker der hübschen Agnes, um sie zu küssen. Jedoch stieß sie ihn von sich. Darauf schwor der Junker Rache. Lange Zeit geschah nichts. Bis zu dem Tag, als die Burgherren zum Turnier ausritten. Agnes blieb mit nur wenigen Leuten zurück. Darauf hatte der Braunsberger gewartet. Kurz darauf griff er die Burg an. Vom Klirren der Waffen geweckt, eilte Agnes in die Kammer ihres jüngsten Bruders, zwängte sich in dessen Harnisch, griff ein Schwert und rannte hinunter zu den Wächtern. Sie schlug sich hervorragend. Braunsberger ahnte nicht, wen er vor sich hatte und zielte auf das Mädchen. Er hat seine große Liebe erschossen. Als er das erfuhr, verließ er das Land.

Die Burg erleben

Vom Innenhof aus wird die Enge und Verschachtelung der Burganlage besonders deutlich. Die Burg birgt eine umfangreiche Sammlung von Waffen, Rüstungen, Möbeln und Gemälden. In der Schatzkammer findet sich eine schaurige Zutat für eine bittersüße Legende: Der Brustpanzer, in dem Agnes starb, ist als Zeuge der Geschichte ausgestellt. Das Leben verlief in der Burg nicht immer friedlich. Davon zeugt die Waffenkammer.

Wie die Herrschaften der Burg zu leben und genießen wussten, verrät ein Blick in ihre Gemächer. Bei der Ausstattung bewiesen die Grafen guten Geschmack. So eng es auch auf dem emporragenden Felsen zugehen mag: Mehrere Familien teilten sich den Baugrund mit ihren befestigten Häusern. Die Gebäude tragen noch heute ihre Namen: die Kempenicher und die Rodendörfer Häuser, das Haus Platteltz und das Rübenacher Haus.

Victor Hugo urteilte einst in seinem Reisebuch: „Hoch, großartig, fremd und düster. Ich habe noch nichts Ähnliches gesehen. Durch die Einsamkeit und die Schönheit der Lage, der Fantasie wunderbar entgegenkommend – so ist die Burg Eltz für den unmittelbaren Eindruck die Burg schlechthin“.

500 DM Schein Rückseite Burg Eltz

Sie ist die meistbesuchte Burg in Deutschland. Dem nicht genug: Als es noch die Deutsche Mark gab, gehörte die auf dem 500-DM-Schein abgebildete Burg zu den bekanntesten des Landes. Eine Führung verspricht eine fabelhafte Zeitreise durch die Geschichte an einem ungewöhnlichen, magischen Ort. Vernahm ich ein Flüstern? Hier spürt man die Geister und die Seelen – Eltz ist eine echte Familienburg.

Adresse

Burg Eltz, 56294 Wierschem

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Roman Kugge Deutschland mal anders

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