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Der Panzerfriedhof Sögel

24 Panzer ruhen einsam und allein auf einer Wiese im Emsland

Verlassen irgendwo im nirgendwo und gar nicht ganz so einfach zu finden, mitten im idyllischen Emsland, finden Militärinteressierte den, für jedermann frei zugängliche, Panzerfriedhof Sögel. Wer diesen besuchen möchte, der sollte seine Wanderschuhe mit im Gepäck haben. Doch nicht allein die insgesamt 24 ausrangierten Panzer sind beeindruckend, auch die Historie des Ortes ist interessant und gleichzeitig ergreifend.

Der Anblick des Areals ist berührend. Einst standen in dem Gebiet Häuser und Bauernhöfe, eine Gaststätte sowie ein Sägewerk, wie die Beschilderung im Wald aufzeigt. Hier spielte und tobte das Leben von etwa 1000 Einwohner. Sogar der Grundriss einer alten Kirche lässt sich hier entdecken.

Tatsächlich befand sich in dem Gebiet einmal das beschauliche Dorf Wahn. Inmitten der grünen Idylle lag bereits zu Zeiten des ersten Weltkrieges ein Schießübungsplatz, welcher auch heute noch zu Trainingszwecken und Waffen-Tests genutzt wird. Schon damals gab es Überlegungen, das Übungsgebiet auszuweiten, welche jedoch nie ausgeführt wurden. Erst das NS-Regime setzte die Pläne in die Tat um.

Aufgrund der Ausweitung des Schießübungsgeländes mussten die Gebäude und die Bewohner weichen. Am 1. April 1941 wurde die Gemeinde offiziell aufgelöst und die einstigen Bewohner nach und nach an den Westrand des Schießübungsplatzes umgesiedelt. Bis 1943 war der letzte Einwohner Wahns zwangsweise umgesiedelt.

Lasst die Eindrücke auf euch wirken. Viele persönliche Schicksale sind mit diesem Ort und der Umsiedlung verbunden. Wer dem Weg durch den Wald folgt, der sieht sie plötzlich vor sich. Wie ruhende Berge erheben sich die ausgedienten Militär-Giganten auf der Wiese.

Insgesamt 23 M24 Panzer sowie ein Leopard 1 fristen dort ihr Dasein. Endmilitarisiert und versiegelt dienen die Veteranen als sogenannte Hartziele bei Schießübungen. Auf dem freizugänglichen Areal kommt ihr den Panzern nahe und könnt diese in aller Ruhe auf euch wirken lassen und inspizieren. Hier drängt euch keiner zur Eile.

Ist der Panzerfriedhof Sögel weiterhin geöffnet/zugänglich?

Update 10.01.2021: Laut verschiedenen Medien- und Besucherberichten ist der Panzerfriedhof Sögel seit ca. Juni 2020 nicht mehr frei zugänglich. Aus Sicherheitsgründen und wegen Vandalismus wurde ein Zaun rund um den Panzerfriedhof aufgestellt (siehe Bild oben). Man kommt noch sehr nah an die Panzer heran, kann aber nicht mehr auf die Stahlmaschinen steigen oder Fotos vor ihnen machen.

Einige aktuelle Fotos im Netz zeigen jedoch Personen in unmittelbarer Nähe der Panzer, mit einem Zaun im Hintergrund. Führt der Zaun komplett um den Panzerfriedhof herum? Falls jemand von euch den Panzerfriedhof besucht, würde ich mich über einen Kommentar mit aktuellen Infos freuen!

Anfahrt/Adresse: Wie komme ich zum Panzerfriedhof Sögel?

Der Panzerfriedhof liegt ca. 6 Kilometer Nordwestlich der Gemeinde Sögel (PLZ 49777 Sögel), hat aber keine genaue/„offizielle“ Adresse. Um dorthin zu kommen, fahrt von der Gemeinde Sögel aus ca. 6 Kilometer auf der L53/Sögeler Straße Richtung Westen. Biegt dann rechts auf die K168/Wahner Straße. Dort könnt ihr parken und zu Fuß weiter zum Panzerfriedhof gehen (ca, 1,5 Kilometer).

Panzerfriedhof Sögel Karte Anfahrt Adresse
Bild: openstreetmap.org, von deutschlandmalanders.net erstellt.

Auf der Karte (klicken für Großansicht) sind unten die beiden Straßen L53 und K168 zu sehen, sowie die Wanderwege, die zum Panzerfriedhof führen. Die braune Amphore ist die „Gedenkstätte Wahn“, wo ihr euch die oben beschriebenen Grundrisse der ehemaigen Siedlung Wahn anschauen könnt. Der Panzerfriedhof ist mit einem roten Kreis gekennzeichnet. Damit solltet ihr den Panzerfriedhof ohne Probleme finden 🙂 Viel Spaß bei der Erkundung!

Achtung: Es handelt sich hier teilweise um einen aktiven Schießplatz/Testgelände. Folgt den Anweisungen auf den Schildern und haltet euch an eventuelle Verbote.

6 Kommentare

  1. Moin,

    ja, leider stimmt es, dass der Friedhof komplett abgezäunt ist. Fotos kann man wenn nur durch den Zaun hindurch machen. Hin und wieder soll auch jemand vor Ort sein und kontrollieren, ob welche den Zaun überwunden haben.

    viele Grüße
    stevie

  2. Es ist wie überall hier in der Nähe des Schießgebietes. Frei zugängliche Bebauungen, wie die zahlreichen Bunker, und eben auch die Panzer wurden zunehmend zugemüllt. Dazu kommt dann hin und wieder noch Vandalismus. Daher ist es kein Wunder, dass der Bund die Zugänge einschränkt und kontrolliert.

  3. Ja, der Zaun geht leider komplett um das Areal herum. Witzigerweise gibt es aber an einer Stelle (direkt untern dem Zaun) einen riesigen Graben unter den jeder Normalgewichtige leicht kriechen könnte. Innerhalb von 5 Sekunden würde man dann direkt neben einem Panzer stehen.

  4. Der sogenannte „Panzerfriedhof“ ist, auch wenn es nicht so aussieht, aktives Zielfeld. Ein Betreten der umzäunten Fläche ist nicht gestattet und wird zur Anzeige gebracht.
    Es ist eine Fläche die mit Sicherheit bei vielen Interesse weckt, erkundet zu werden. Leider ist es in den letzten Jahren zu größeren Schäden durch Diebstahl und Vandalismus gekommen, sodass die Fläche eingezäunt werden musste um weiteres, auch schlimmeres zu verhindern.

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