Der sehr imposante Kuchlbauer-Turm in Abensberg wurde ursprünglich von dem für seinen ausgefallenen Stil bekannten Architekten Friedensreich Hundertwasser geplant, der dieses Projekt aber nicht mehr umsetzen konnte. Nach seinem Tod nahm sich sein langjähriger Weggefährte und Mitstreiter Peter Pelikan dieses nicht realisierte Projekt noch einmal vor und errichtete schließlich, nach einigen Änderungen, dieses imposante Bauwerk im Stil von Friedensreich Hundertwasser.
Die Idee im beschaulichen Abensberg einen so auffälligen und künstlerisch interessanten Turm zu errichten, stammt von Leonhard Salleck, dem Inhaber der bekannten Abensberger Brauerei Kuchlbauer, der mit diesem Turm, seinem Erlebniszentrum Kuchlbauer’s Bierwelt ein Wahrzeichen verschaffen wollte. Dies ist ihm schließlich auch gelungen, denn 2010, elf Jahre nach den ersten Planungen, konnten Besucher den Kuchlbauer-Turm erstmals erklimmen. Dieses von vielen ungewöhnlichen Formen und Bauelementen geprägte Gebäude ist 34,19 Meter hoch und kann von den Gästen über Treppen oder einen Lift bis zu einer Aussichtsplattform in 25 Metern Höhe bestiegen werden.
Der Kuchlbauer-Turm – ein Wahrzeichen aller Bierbrauer
Die insbesondere in Bayern sehr bekannte Brauerei Kuchlbauer ist eine der größten Landbrauereien in Süddeutschland und berühmt für ihr sehr beliebtes Weißbier. Mit dem Bau des Kuchlbauer-Turms auf seinem Firmengelände wollte Firmenchef Leonhard Salleck ein Monument für die Bierbrauer der Region und ganz Bayerns erschaffen, was ihm auch sehr eindrucksvoll gelungen ist. Darüber hinaus war es ihm sehr wichtig eine Verbindung zwischen dem Handwerk des Brauens und der Kunst zu schaffen, was er mit Kuchlbauer’s Bierwelt und dem dort integrierten Kuchlbauer-Turm auch geschafft hat. Denn in der sehr sehenswerten Ausstellung, die sich intensiv mit der Geschichte des Unternehmens Kuchlbauer und vor allem der über Jahrhunderte überlieferten Brautradition beschäftigt, werden immer wieder Akzente gesetzt, die sich mit der Kunst im Allgemeinen oder bestimmten Werken auseinandersetzen. So kann zum Beispiel eine im Keller des Komplexes ausgestellte Kopie des Abendmahls von Leonardo da Vinci bewundert werden.
Die verschiedenen Stationen im Kuchlbauer-Turm beleuchten unterschiedliche Aspekte der Bierkultur, wie zum Beispiel die Rolle der Zutaten oder das Brauverfahren an sich. Ein Teilbereich der Ausstellung ist auch der Heimatstadt von Kuchlbauer, Abensberg gewidmet. Des Weiteren gibt es noch einige Nebengebäude, in welchen zum Beispiel die Gastronomie der Anlage untergebracht ist. Besonders bemerkenswert ist das ebenfalls separat gelegene KinderKunstHaus, in dem sich Kinder und Junggebliebene kreativ betätigen können.
Eine Form der Kunst die einen mitnimmt
Dank der sehr kreativen Gestaltung und vieler überraschender Elemente kann man im Kuchlbauer-Turm viel entdecken. Neben den sehr interessanten Ausstellungsinhalten, zu denen unter anderem auch eine sehr große Sammlung verschiedener Weißbiergläser gehört, ist die Architektur des Turms das Leitthema dieser außergewöhnlichen Sehenswürdigkeit mitten im Altmühltal.
Aufgrund der unkonventionellen Farben und Formen gibt es im Kuchlbauer-Turm in Abensberg immer etwas zu entdecken, sodass man auch nach mehreren Besuchen noch nicht alles erfasst hat. Wenn nach einem Besuch des Kuchlbauer-Turms noch mehr über die Philosophie von Friedensreich Hundertwasser und die Baukunst von Peter Pelikan erfahren möchte, ist ein Besuch des benachbarten KunstHaus Abensberg sehr empfehlenswert. Dieses von Peter Pelikan entworfene Gebäude ist eine Hommage an Friedensreich Hundertwasser und widmet sich seinem Lebenswerk. Neben zahlreichen Grafiken werden auch ausgewählte Architekturprojekte Hundertwassers vorgestellt. Aufgrund der sehr interessanten Symbiose, die Bier und Kunst in Kuchlbauer’s Bierwelt eingehen, ist ein Besuch dieser einmaligen Attraktion sehr empfehlenswert und ein Vergnügen, an welches man sich noch sehr lange erinnern wird.
Adresse
Römerstraße 5-9, 93326 Abensberg